Boxübungen machen die Senioren im Kursana Domizil Au gemeinsam mit ihrem Taekwondo-Lehrer Rudi Ostermeyer. Bild: Kursana

 
04.03.2015

Kampfsport für Senioren

Kursana-Bewohner in Au trainieren regelmäßig mit Taekwondo-Meister.

Geistig und körperlich fit sein bis ins hohe Alter – das wünschen sich die meisten Menschen. Traditionelles Taekwondo kann viel dazu beitragen, denn es trainiert auf gesunde Weise Geist und Körper. Dass der koreanische Kampfsport Konzentration, Reaktion und Atmungskontrolle fördert, können auch die Senioren im Kursana Domizil Au erfahren.

Wie es sich für echte Sportler gehört, machen sich alle erst einmal warm: Verknotete Gürtel werden auf Kommando in die Höhe und nach vorn gestreckt. Die Anweisungen dazu kommen von Rudi Ostermeyer. Seit 2010 ist er als ehrenamtlicher Taekwondo-Lehrer gern gesehener Gast im Kursana Domizil, jeweils am letzten Montag des Monats von 16 bis 17 Uhr besucht er die Senioren. Trainiert wird im Sitzen, denn ohne Stock oder Rollator können die wenigstens sicher stehen oder laufen. Spaß machen die Übungen aber allen. Zum Beispiel das Boxen – da wird kräftig mit geballter Faust in die Luft geschlagen. „Rechts, links - und nochmal rechts, links“, ruft Rudi Ostermeyer. Die Kursteilnehmer machen engagiert mit. Als nächstes steht der „Handpratzen“ auf dem Übungsplan. Zum Einsatz kommt dabei ein Polster mit Schaumstoffkern, gegen das kräftig geschlagen wird. Der laute Kampfschrei gehört natürlich auch dazu: „Heeiii!“ tönt es immer wieder durch den Saal.

Die Taekwondo-Gymnastik für Senioren besteht aus aufeinander abgestimmten Übungen zu Lockerung, Dehnung und Entspannung. Konzentration und Koordination der Bewegungsabläufe werden besonders trainiert. „Auch anfangs zögerliche oder skeptische Bewohner hat der erfahrene Trainer mit Herz und Verstand inzwischen aus der Reserve gelockt“, berichtet Mitarbeiterin Kathrin Wildmoser (Leitung Soziale Betreuung). Manch einem stolzen Taekwondo-Schüler habe der Meister dabei schon ein strahlendes Lächeln ins Gesicht gezaubert. „Rudi Ostermeyer weiß genau, was er den Senioren zutrauen kann, geht einfühlsam, aber auch fordernd an sie heran – und fühlt sich nach der Stunde dabei selbst beschenkt von so viel Mut, Selbstvertrauen und Freude, die er vermittelt hat.“

Im Alltag ist der Kampfsportlehrer beruflich als selbstständiger Energieberater tätig, in seiner Freizeit ist er schon seit vielen Jahren Experte für asiatische Kampfkunst. „Fuß“ (Tae), „Faust“ (Kwon) und „Geist“ werden beim Taekwondo trainiert. In seinem Sport hat Rudi Ostermeyer den höchsten Meistergrad erreicht, trägt den schwarzen Gürtel mit drei goldenen Streifen. Gelernt hat er unter anderem direkt in der Heimat des Taekwondo – aus dem fernen Korea brachte er viele Eindrücke mit. Profitieren können davon auch die Senioren im bayerischen Kursana Domizil. Und das machen sie gerne.

 

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