Pflegefachkraft Hildegard Janssen (69) aus dem Kursana Domizil Aurich verabschiedet sich nach 34 Jahren in der Altenpflege in den Ruhestand. ©Kursana

 
17.08.2018

„Ein Traumberuf für Menschen mit Herz“

Pflegefachkraft Hildegard Janssen (69) ist seit der ersten Stunde im Kursana Domizil Aurich dabei. Wenn das Domizil am 18. August sein zehnjähriges Jubiläum feiert, verabschiedet sie sich nach 34 Jahren aus der Altenpflege.

Wenn das Kursana Domizil Aurich am Samstag, den 18. August mit einem großen Fest sein zehnjähriges Bestehen feiert, schwingt bei Hildegard Janssen auch Wehmut mit. Denn dann hat die 69-jährige Pflegefachkraft, die seit der ersten Stunde in der Senioreneinrichtung am Auricher Hafen arbeitet, nur noch wenige Arbeitstage vor sich, bevor sie sich endgültig aus dem Berufsleben verabschiedet – nach insgesamt 34 Jahren in der Altenpflege.

„Ich habe meinen Beruf immer mit Liebe und Leidenschaft ausgeübt und gern im Domizil gearbeitet“, sagt die gebürtige Ostfriesin, die besonders den Teamgeist im Haus positiv hervorhebt. Ihr liegt am Herzen, für den Pflegeberuf eine Lanze zu brechen. „Mich stört, wie die Altenpflege heutzutage von vielen abgewertet wird. Auch wenn die Tätigkeit nicht einfach ist, bleibt es ein Traumberuf für sozial eingestellte Menschen mit Herz.“

Hildegard Janssen hat als junge Frau eine einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin am Kreiskrankenhaus in Wittmund gemacht und wollte sich nach dem Umzug nach Aurich Mitte der 1970er Jahre eigentlich am hiesigen Krankenhaus bewerben. Doch dann machte ihre Schwangerschaft ihr einen Strich durch die Rechnung. 1984 fing die zweifache Mutter bei einem ambulanten Pflegedienst in Aurich an und wechselte bald in die stationäre Altenpflege. Mit 47 Jahren entschloss sie sich, sich mit der dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachkraft weiter zu qualifizieren. „Ich wollte mehr Hintergrundwissen haben und war bereit, Verantwortung zu tragen“, sagt sie. Als das Kursana Domizil in direkter Nähe zu ihrem Zuhause gebaut wurde, entschied sich Hildegard Janssen für den neuen Arbeitgeber und fand in der Betreuung der demenziell erkrankten Bewohner auf dem Wohnbereich „Pingelhus“ ihre Herzensaufgabe.

„Es ist immer wieder eine Bereicherung zu erleben, dass Zuwendung auch bei Schwerstdementen kleine Wunder vollbringen kann. Sie lächeln, und oftmals fangen sie auch wieder an zu erzählen. So kann man immer wieder schöne Momente mit ihnen erleben“, sagt Hildegard Janssen. Auch die Unterstützung junger Kollegen ist der erfahrenen Fachkraft, die seit dreieinhalb Jahren Rentnerin ist und seither in Teilzeit weiterarbeitet, wichtig. „Ich freue mich, dass so engagierte Pflegekräfte nachkommen und in diesem oftmals herausfordernden Beruf arbeiten wollen“, sagt Hildegard Janssen. Ihr Ratschlag an die „Neuen“: Höre auf deinen Körper!

„Es ist wichtig, einen Ausgleich zu haben und beim Sport den Kopf frei zu bekommen, um im Beruf nicht auszubrennen“, sagt die sportliche Seniorin, die seit vielen Jahren regelmäßig joggt und ins Fitnessstudio geht. So ist sie heute noch körperlich fit und kann mit ihren beiden Enkelkindern den Kletterwald besuchen und selbst die Baumwipfel erklimmen. „Auch wenn ich künftig nicht mehr berufstätig sein möchte, weiß ich jetzt schon, dass mir meine  Bewohner fehlen werden“, meint Hildegard Janssen und lacht. „Ich kann mir gut vorstellen, dass ich den alten Menschen künftig als ehrenamtliche Begleiterin erhalten bleibe.“

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