Das Team der sozialen Betreuung (v.l.) Viktoria Fomin, Leiterin Anne Kamphenkel, Jasmin Onken und Silke Rieger (vorn) kann durch die Zusatzausbildung zum Thema Sterbebegleitung die Pflegenden im Kursana Domizil Aurich entlasten. ©Kursana

 
29.05.2024

Würdevolle Begleitung am Lebensende

Drei Mitarbeiterinnen der sozialen Betreuung im Kursana Domizil Aurich absolvieren derzeit die Zusatzqualifizierung zur Sterbebegleiterin, um die Bewohner der Pflegeeinrichtung besser unterstützen zu können.

Den ersten Teil ihrer Zusatzqualifizierung zur Sterbebegleiterin haben die drei Betreuungskräfte Viktoria Fomin, Jasmin Onken und Silke Rieger bereits abgeschlossen. Das Gelernte konnten sie bei ihren Einsätzen im Kursana Domizil Aurich auch schon erfolgreich umsetzen. „Die Fortbildung hat mir viele Ängste genommen“, sagt Viktoria Fomin. „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich unsere Senioren bei schweren Erkrankungen und am Lebensende jetzt besser unterstützen kann.“

Die Qualifizierung wird von der Koordinierungsstelle Frauen und Beruf im Landkreis Aurich angeboten und im Seniorenzentrum Südbrookmerland durchgeführt. Im ersten Block haben die Absolventinnen gelernt, welche Symptome am Lebensende auftreten können, wie eine gute palliative Begleitung in der Praxis aussieht und welche alternativen Methoden zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden können. Um den individuellen Bedürfnissen des sterbenden Menschen gerecht zu werden, müssen diese jedoch vorher besprochen und in einer Vorsorgevollmacht und einer Patientenverfügung festgehalten werden. Doch wie lässt sich respektvoll und angstfrei über diese letzten Dinge reden?

„Bei der Biografiearbeit lernen wir Mitarbeiterinnen der sozialen Betreuung die Bewohner und ihre Vorlieben genau kennen“, sagt Teamleiterin Anne Kamphenkel, die fast dreißig Jahre in der Pflege gearbeitet hat. Die Pflegefachkraft mit Zusatzausbildung in Palliative Care hat sich für die Weiterbildung ihres Teams stark gemacht. „Wer sich mit Sterbebegleitung beschäftigt, bekommt einen anderen Blickwinkel und lernt, anders zu kommunizieren. Viele Senioren haben gar keine Angst über ihr Lebensende zu sprechen. Im Gegenteil: Sie sind beruhigt, wenn sie wissen, dass alles in ihrem Sinne geregelt wird.“

In persönlichen Gesprächen haben die Betreuungskräfte beispielsweise erfahren, dass eine Seniorin auf ihrem letzten Weg ihren Teddy im Arm halten möchte. Genauso werden Musikwünsche und Lieblingsdüfte für eine Aromatherapie festgehalten. Die Betreuungskräfte lernen aber auch, wie sie selbst besser mit dem Abschied von Menschen, die ihnen ans Herz gewachsen sind, klarkommen können. „Bei einer Sitzwache am Sterbebett lasse ich die schönen Erinnerungen an den Bewohner Revue passieren und verabschiede mich nach dem Tod von ihm“, erzählt Silke Rieger. Und Jasmin Onken ergänzt: „Ich habe gelernt, offener mit dem Thema Tod umzugehen und das Gespräch mit den Kolleginnen zu suchen, wenn mich etwas belastet.“

Bei den Mitarbeitenden der Pflege im Domizil kommt die Entlastung durch die Betreuungskräfte bei der Sterbebegleitung gut an. Weitere Unterstützung bekommt das Team von den ehrenamtlichen Hospizmitarbeitenden, die oftmals auch kurzfristig Begleitungen übernehmen. „Wir sind jetzt richtig gut aufgestellt, um unseren Senioren am Lebensende Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln“, freut sich Anne Kamphenkel. 

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