Bewohner im Kursana Domizil Marzahn gedenken gemeinsam ihrer verstorbenen Mitbewohner, Foto: Betreuung

 
03.05.2022

Gemeinsam aneinander erinnern

Einmal im Quartal erinnern sich Bewohner und Mitarbeiter im Kursana Domizil Marzahn gemeinsam an die Verstorbenen aus der Einrichtung.

Bei Kaffee, Tee und Keksen kommt man zusammen und erinnert sich mit Fotos und auch kleinen Geschichten an die ehemaligen Mitbewohner. „Das ist keine traurige Veranstaltung“, erklärt Heike Jastrow, Mitarbeiterin Betreuung. Sie organisiert das Zusammentreffen, trägt Fotos und Erinnerungen zusammen, sucht Gedichte aus, die zum Thema passen. „Ich finde es wichtig, dass Menschen nicht einfach sang- und klanglos aus unserem Leben verschwinden“, erzählt sie. Die 57-Jährige hat die Aufgabe von einer Ehrenamtlerin übernommen, die während der Pandemie nicht weitermachen wollte.

„Manchmal sitzen wir zwei Stunden zusammen, weil immer wieder einem Bewohner etwas einfällt“, berichtet die engagierte Betreuungsassistentin. „Das war doch der, der immer so gern im Garten spaziert ist“. „Sie hat bei keiner Veranstaltung gefehlt.“  „Wisst Ihr noch, wie ehrgeizig er beim Sportfest war?“

Hildegard Fiesel hat ihre Freundin Johanna verloren. Am letzten Gedenken im Dezember hatten sie noch gemeinsam teilgenommen. Nun ist sie alleine hier. „Wir grüßen sie und winken ihr zu. Ich bin mir sicher, sie schaut von oben zu und freut sich, dass wir an sie denken“, ist sich die 89-Jährige sicher.   

Zum Ende bekommen die Teilnehmer nicht nur eine weiße Rose – die Mittlerin inzwischen dem unvermeidlichen Tod und dem Lebenden. Sie gehen auch auseinander mit der Gewissheit, dass Niemand einfach so vergessen wird.

 

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