Die Künstlerinnen Ingrid und Inka Engmann, die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Stadträtin Dagmar Pohle sowie Kursana-Direktor Ronald Sommerfeld freuen sich über eine gelungene Ausstellungseröffnung. Foto: Bernhard Brügger

 
11.02.2016

Jubiläums-Vernissage mit Werken von Ingrid und Inka Engmann

Ganz im Zeichen der Kunst stehen derzeit die Foyers und Flure im Kursana Domizil Marzahn. Zum zehnten Mal innerhalb eines Zeitraums von acht Jahren eröffnete Kursana-Direktor Ronald Sommerfeld eine Vernissage mit Werken regionaler Künstler. Diesmal mit Exponaten von Ingrid und Inka Engmann aus Mahlsdorf, die noch bis zum 2. Mai zu bewundern sind.

Als Ronald Sommerfeld die ersten Kunstausstellungen im Kursana Domizil organisierte, hatte er nicht damit gerechnet, wie groß einmal das Echo auf sein Engagement werden sollte. Von Jahr zu Jahr stieg das Interesse bei Kunstschaffenden und Kunstinteressierten gleichermaßen. „Wir haben für die Ausstellungen inzwischen eine Warteliste eingerichtet, auf der sich interessante Namen der regionalen Kunstszene befinden“, berichtet der Direktor vom Kursana Domizil. „Natürlich freuen wir uns sehr, dass das Interesse in den vergangenen acht Jahren so stark gewachsen ist.“  

Rund 1.000 Einladungskarten verschickte Ronald Sommerfeld allein zur Jubiläums-Vernissage. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt vom Hausmusikquintett und kulinarisch begleitet mit einem Fingerfood-Büffet von Dussmann Catering. Unter den Gästen befand sich auch die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Stadträtin Dagmar Pohle, die als Schirmherrin der Frauenkunstkarawane  im „Saal der Empfänge“ vom orientalischen Garten in den „Gärten der Welt“, eine wichtige künstlerische Institution im Bezirk unterstützt. Auch Ingrid und Inka Engmann zählen zu diesem Künstlerinnenkreis.  

Gegensätzlicher können die Werke einer gemeinsamen Ausstellung von Mutter und Tochter mit dem neugierig stimmenden Titel „Unterwegs“ kaum sein: Ingrid Engmann bannt ihre Collagen in Wachskreide, Ölkreide oder Acryl. Im Sommer auf der Terrasse verwendet sie auch gern Ölfarben. Ihre Tochter Inka widmet sich Radierungen und Druckgrafiken. Und zum Zeichnen ihrer Schwarzweiß-Miniaturen verwendet sie Fineliner und Feder. Die filigranen Motive stammen allesamt aus der Fantasie- und Märchenwelt. „Meine Inspiration entsteht im Kopf“, sagt die 39-Jährige. „Ich könnte nichts abmalen oder kopieren.“ Die Kunst hat ihr Mutter Ingrid mit in die Wiege gelegt: „Seit ich den Stift halten konnte, habe ich gemalt“, berichtet Inka Engmann, die an der TU Berlin deutsche Philologie studiert hat, und auch gern Texte schreibt. Außerdem betreut sie Jugendkunstprojekte und Schul-AGs.   

Auch Ingrid Engmann hat sich in ihrem Berufsleben stark für die Jüngsten engagiert: Als Typografin im Verlag Neues Leben illustrierte sie zwischen 1970 und 1995 unzählige Kinderbücher. „Allein im letzten Jahr des Verlags waren es noch 40 Publikationen“, erinnert sich die Künstlerin. Nach 1995 widmete sich die studierte Kunstpädagogin dann den größeren Formaten. Für ihre Bilder steigt die 70-Jährige auf Türme und Hochhäuser. Zu ihren favorisierten Perspektiven gehören beispielsweise der Müggelturm und der Oderturm. Mit Hilfe einer Feuerleiter hat sie sogar das Europa-Center erklommen, um den für ihre Werke nötigen Abstand zur Stadt zu bekommen. „Aus dieser Distanz sieht alles aus wie ein großer bunter Teppich“, sagt sie. „Das ist eine ganz andere Welt.“ Ingrid Engmann zeige mit ihren Bildern Bedenkliches, aber auch das Reizvolle, stellte Kunstfreundin Karin Feige in ihren einführenden Worten zur Ausstellung fest. Bei ihren Ansichten und Aussichten gehe sie sparsam mit Farbe um. „Aber wenn sie die Farbe einsetzt, dann strahlt sie uns an“, meint Karin Feige. Eine Lupe und Zeit solle sich der Betrachter bei den detailreichen Werken von Inka Engmann nehmen: „Diese Bilder erzählen Geschichten!“   

Zur Übersicht