Ralf Pump (43) mit seiner Frau Cevahir Gürüz-Pump (42), Ramona Müller (40; ihr Lebensgefährte Sven Wesche ist nur im Nachtdienst tätig und deshalb nicht auf dem Foto), Alexander Bruns (37) und Ljubica Peric (30).©Kursana

 
20.05.2017

„Hier ist es schön familiär“

Fast die Hälfte der rund 130 Mitarbeiter in der Kursana Residenz Hamburg arbeitet bereits mehr als zehn Jahre in der Senioreneinrichtung. In der vertrauten Atmosphäre haben drei Paare zueinander gefunden.

2001 hatte Ralf Pump Wohnung und Arbeit in Hamburg gekündigt, um nach Berlin zu ziehen. „Nach dem Vorstellungsgespräch, bei dem mir der Job als Pflegefachkraft zugesagt worden war, habe ich allerdings kalte Füße bekommen“, erinnert sich der 43-Jährige, der seit seinem Zivildienst 1996 in der Kursana Residenz Hamburg arbeitet. „Da ist mir erst klar geworden, wie sehr ich meine Arbeit und die vertraute Atmosphäre bei uns im Haus schätze. Gut, dass ich meine Kündigung rückgängig gemacht habe.“ Nach zahlreichen Fortbildungen hat Ralf Pump heute in der Verwaltung des hauseigenen ambulanten Pflegedienstes als „linke und rechte Hand der Pflegedienstleitung“ nicht nur eine Schlüsselposition in der Senioreneinrichtung inne. Der Hamburger hat in Pflegehelferin Cevahir Gürüz-Pump (42), die seit 19 Jahren beim Ambulanten Dienst arbeitet, 2006 auch seine große Liebe gefunden.
Während viele Pflegeinrichtungen mit hoher Fluktuation der Mitarbeiter zu kämpfen haben, zeichnet sich die Residenz in Niendorf-Nord durch große Beständigkeit aus: Fast die Hälfte der rund 130 Mitarbeiter in ambulanter und stationärer Pflege und der Verwaltung gehören seit mehr als einem Jahrzehnt zum Team. Zwanzig von ihnen arbeiten sogar zwischen zwanzig und dreißig Jahren im Haus. „Nach so langer Zeit kennt man die Bewohner, Kollegen und Vorgesetzten gut. Da ist man mit vielen im Team so gut befreundet, dass man sich auch in Krisensituationen aufeinander verlassen kann“, sagt „Cevi“ Gürüz-Pump. „So etwas setzt man nicht leichtfertig aufs Spiel, und bei der Konkurrenz wird ja auch nur mit Wasser gekocht.“
In Zeiten, in denen jeder Dritte seinen Partner am Arbeitsplatz findet, hat Liebesgott Amor auch vor Kursana nicht Halt gemacht: Derzeit gibt es drei Paare, die im herausfordernden Pflegealltag zueinander gefunden haben. „Wenn man sich hier auch mal im Stress erlebt hat, kauft man keine Katze im Sack“, meint die  temperamentvolle „Cevi“ Gürüz-Pump. „Und es ist ein Riesenvorteil, dass man bei einem Partner, der den Arbeitsplatz kennt, auf viel Verständnis trifft.“
Durch die Nähe im Team bleibt natürlich nicht lange unbemerkt, wenn es zwischen Kollegen funkt. „Für mich war es ein schönes Ritual, nach dem Spätdienst am Empfangstresen bei einem Kaffee mit meinem jetzigen Lebensgefährten ein bisschen zu schnattern“, erzählt Ramona Müller (40), die seit elf Jahren als Pflegehelferin beim Ambulanten Dienst arbeitet und seit drei Jahren mit Sven Wesche (38) vom Sicherheitsdienst der Einrichtung liiert ist. „Die Kollegen haben das genau registriert“, ergänzt sie schmunzelnd.
Bei Pflegehelfer Alexander Bruns (37), der seit 13 Jahren beim Ambulanten Dienst tätig ist, fiel es den Bewohnern auf, dass er Ljubica Peric (30) vom Service 2012 sogar an freien Tagen im Café besuchte. „Mir gefällt es, dass die Bewohner regen Anteil an meinem Leben nehmen und es hier schön familiär ist“, sagt die Bosnierin, die seit zehn Jahren im Haus arbeitet. Als Vorteil sieht das Paar an, dass es beim gemeinsamen Arbeitgeber die Dienstpläne miteinander abstimmen kann. Die große Herausforderung sei, Berufliches und Privatleben zu trennen, geben beide zu.
Bei den Bewohnern, die zu den großen Gewinnern der familiären Atmosphäre in der Einrichtung gehören, gilt das Paar derzeit als heißester Anwärter für das erste „Kursana-Baby“. „Sie stellen sich schon reihenweise als Babysitter zur Verfügung“, erzählt Ljubica Peric. Es wird auch schon darüber gescherzt, ob ein Standesbeamter das Paar in der Residenz trauen könne. „Chevi“ und Ralf Pump wollten diesem Trubel entgehen, indem sie vor zehn Jahren heimlich geheiratet haben. Zur großen Hochzeitsparty waren dann  aber alle befreundeten Kollegen aus der großen Kursana-Familie eingeladen.     

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