Bewohnerin Marlis Elsing (88) und die Deutsche Dogge „Kirby“, die ihr Herrchen Hannes Schwarz (28) täglich zur Arbeit in die Kursana Villa Hannover begleitet, sind längst unzertrennlich. ©Kursana

 
17.07.2017

„Kuscheln auf Augenhöhe“

Die Deutsche Dogge „Kirby“, die Verwaltungsmitarbeiter Hannes Schwarz täglich zur Arbeit begleitet, ist für Bewohner und Mitarbeiter in der Kursana Villa Hannover zum Ruhepol geworden.

„Wo ist mein Mädchen?“, braucht Bewohnerin Marlis Elsing (88) nur zu rufen. Und schon ist die vierjährige schwarze Deutsche Dogge „Kirby“, die seit eineinhalb Jahren ihr Herrchen Hannes Schwarz (28) täglich zur Arbeit in die Kursana Villa Hannover begleitet, auf Schmusen eingestellt. „Frau Elsing besucht uns beide bestimmt dreimal die Woche im Büro“, erzählt der Verwaltungsangestellte schmunzelnd. „Allerdings widmet sie sich dann ausschließlich meiner `Kirby´: Sie kuschelt mit ihr, erzählt ihr alle Neuigkeiten und belohnt sie mit einem Leckerli. Die beiden sind mittlerweile unzertrennlich.“ Auch für andere Bewohner und Mitarbeiter der Senioreneinrichtung im Zooviertel ist die sanfte Gigantin auf vier Pfoten längst ein begehrter Ruhepol im Alltag.
„Meine Tante hat Doggen gezüchtet, und ich war schon als Kind von diesen majestätischen, ausgeglichenen Tieren fasziniert“, sagt Hannes Schwarz. „Vor vier Jahren habe ich mir dann meinen Herzenswunsch erfüllt und mir einen solchen Hund zugelegt.“ Als sich die Wohngemeinschaft, in der Hannes Schwarz damals lebte, auflöste, hatte er tagsüber keine Betreuung mehr für sein Haustier. „Da `Kirby´ damals schon in der Villa bekannt war, durfte ich sie fortan unter bestimmten Bedingungen zur Arbeit mitbringen.“, erzählt er. Es wurde besprochen, dass sich „Kirby“ nur in Begleitung ihres Herrchens im Haus bewegen darf. Das Restaurant ist für die Hündin tabu, und einmal jährlich muss Hannes Schwarz für sie ein Gesundheitszeugnis vom Tierarzt in der Villa vorlegen.
„Es gab seither nur zwei Bewohner, die sich vor ihr gefürchtet haben. Denen gehe ich natürlich weiträumig aus dem Weg“, sagt Hannes Schwarz, der mit „Kirby“ anfangs mehrere Kurse in einer Hundeschule besucht hat. „Alle anderen scheint gerade ihre stattliche Erscheinung und die Ruhe, die sie ausstrahlt, zu faszinieren. Es wirkt so, als würden sich die Senioren in ihrer Nähe beschützt fühlen. Außerdem ist das Kuscheln mit ihr für Rollstuhlfahrer und sitzende Personen nicht nur rückenschonend, es findet ja auch direkt auf Augenhöhe statt.“ Besonders in den beiden Wohngruppen für demenziell erkrankte Bewohner sind die Besuche von Hannes Schwarz und „Kirby“ immer willkommen: „Ich habe oft erlebt, dass mit dem Streicheln von `Kirby´ die Erinnerungen an eigene Haustiere zurückkommen.“
So wie sich die zurückgezogen lebende Marlis Elsing an schlechten Tagen gern von einem Hundebesuch im Appartement aufmuntern lässt, hat sich auch bei Mitarbeitern längst die erholsame Wirkung der „Therapeutin auf vier Pfoten“ herumgesprochen. Sie kommen an stressigen Tagen bei „Kirby“ vorbei, um gezielt zu entschleunigen und Kraft zu tanken. Für Hannes Schwarz und seine Hündin ist der gemeinsame Spaziergang in der Mittagspause die beste Gelegenheit, um zu entspannen: Während Herrchen den Kopf frei bekommt, kann „Kirby“ nach Herzenslust bellen und toben.

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