20 Sterne wurden in diesem Jahr vom grünen Baum genommen. Foto: Hansen
Hannover. Trauer ist ein Thema, über das meistens nicht gern geredet wird. Jeder geht damit anders um. „Aber allen ist gemein, dass Rituale wichtig sind, um mit dem Verlust umgehen zu können“, weiß Melanie Heuerding-Josephowitz, Direktorin der Kursana Villa Hannover. „In unserem Haus haben wir einen Weg dafür gefunden, der über die Jahre zu einer Tradition geworden ist.“
Im Aktivitätenraum steht ein symbolischer, eher unscheinbarer grüner Baum, der zusammen mit den Bewohnern gestaltet wurde. Im Laufe des Jahres wird er mit Sternen geschmückt. Immer dann, wenn ein Bewohner verstirbt, kommt ein Stern am Baum dazu. So ist der Mensch bei den gemeinsamen Beschäftigungen zwar nicht mehr anwesend, aber ein Stern erinnert symbolisch an ihn.
Einmal im Jahr im November verabschiedet man sich bei einem Trauergottesdienst mit Pastor von Arnim persönlich von den Verstorbenen. In diesem Jahr war es am 23. November, als jeder der 20 Sterne einzeln vom grünen Baum genommen und den Angehörigen überreicht wurde.
Mit einer weißen Rose und herzlichen Worten der Erinnerung gedachten alle der Verstorbenen eines Jahres in der Kursana Villa Hannover. Und sie entzündeten für jeden ein Licht. Nicht selten nutzen außer den Angehörigen auch die Bewohner und Mitarbeiter die Möglichkeit, sich endgültig von den Verstorbenen zu verabschieden. Trauer braucht oft einen Platz, an dem man weinen und seine Gefühle offen zeigen darf. So wie hier in der Kursana Villa Hannover.
Zur Übersicht