Alltagsbegleiterin Ilse Scharein (60) unterstützt die Bewohner Werner Brock (80) und Gisela Lange (86) dabei, Weihnachtspost an ihre Söhne zu verfassen. © Kursana

 
23.12.2016

Weihnachtspost aus der Seniorenvilla

In der Kursana Villa Hannover unterstützen die Alltagsbegleiterinnen die Bewohner dabei, eine besondere Überraschung für ihre Angehörigen zu basteln.

Es waren besondere Momente in der Vorweihnachtszeit, die Alltagsbegleiterin Ilse Scharein zu Herzen gegangen sind: In diesem Jahr hat sie zusammen mit den demenziell erkrankten Bewohnern der Kursana Villa Hannover Weihnachtskarten für die Angehörigen gebastelt und verschickt. „Die Senioren haben manchmal unglaublich Mühe dabei, die Sticker auf die Karten zu kleben und sich ein paar Grußworte zu überlegen“, sagt die 60-Jährige, die seit eineinhalb Jahren in einer der beiden Wohngruppen für demenziell Erkrankte in der Senioreneinrichtung arbeitet. „Aber am Ende sind sie ganz glücklich darüber, dass sie selbst aktiv geworden sind und ihren Liebsten ganz persönliche Weihnachtsgrüße schicken konnten.“

Beim Basteln wird gemeinsam besprochen, welche Farbe die Klappkarte haben soll und wo die goldenen Sterne oder der Weihnachtsmann platziert werden sollen. Jedes Wort, das die Alltagsbegleiterin im Namen der Senioren aufschreibt, wird genau überlegt. „Besonders stolz sind die Bewohner, wenn sie noch selbst unterschreiben können“, erzählt Ilse Scharein. „Es ist immer ganz erstaunlich, wie viel die alten Menschen in dieser besonderen Stimmung von Weihnachtsfesten in der Familie  erinnern und wie gern sie von früher erzählen.“

Bewohner Werner Brock (80) hat die Gelegenheit genutzt, gleich an zwei seiner drei Söhne eine Weihnachtskarte auf den Weg zu geben, die er eigenhändig mit seinem Namen unterschrieben hat. Er kann kaum erwarten, dass Ilse Scharein die Briefe in die Post gibt.  Gisela Lange (86) hat länger überlegt, wie sie die Karte an ihren Sohn unterzeichnen soll und sich dann für „deine Mami“ entschieden. „So hat er mich als Kind ja immer genannt“, sagt sie.

Für die Angehörigen ist es immer eine große Überraschung, wenn sie die selbst gebastelte Weihnachtskarte der demenziell erkrankten Senioren im Briefkasten finden. „Die meisten sind unglaublich gerührt“, sagt Ilse Scharein. „Besonders schön ist es, wenn sie sich dann hinsetzen und eine Karte zurück schreiben. Dann ist die Freude in der Wohngruppe riesengroß.“ Diese Weihnachtspost muss Ilse Scharein dann meist mehrfach vorlesen und gemeinsam mit den Senioren in Erinnerungen an früher schwelgen. „Das sind besonders festliche Momente“, sagt sie.

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