Die Freundinnen Edith Bertram (92, l.) und Dr. Ursula von Usslar (82) organisieren in der Kursana Villa Hannover die allwöchentlichen Bridge-Turniere. ©Kursana

 
27.06.2017

„Wir spielen gern im Team.“

Die Bridge-Freundinnen Edith Bertram (92) und Dr. Ursula von Usslar (82) aus der Kursana Villa Hannover schätzen den Rückhalt, den sie im Alter beieinander finden.

Wenn am Dienstag das allwöchentliche Bridge-Turnier in der Kursana Villa Hannover stattfindet, sind die Bewohnerinnen Edith Bertram (92) und Dr. Ursula von Usslar (82) immer dabei. Über das strategische Kartenspiel, das beide schmunzelnd ihr „effektivstes Gedächtnistraining“ nennen, haben sich die Freundinnen vor über dreißig Jahren kennengelernt.  Seit mehr als einem Vierteljahrhundert spielen sie im Bridgeclub „Bärenrunde Hannover e.V.“ in Hannovers Südstadt, und seit sechs Jahren wohnen die Frauen in der Senioreneinrichtung im Zooviertel – auf derselben Etage, doch in unterschiedlichen Flügeln des Gebäudes. „Wir spielen gern im Team und schätzen im Alltag den Rückhalt, den wir beieinander finden“, betont Edith Bertram unter Zustimmung der Freundin. „Das ist gerade im Alter von unschätzbarem Wert. Doch wir führen beide noch ein sehr eigenständiges Leben.“
Edith Bertram ist als erste von beiden wegen der Demenzerkrankung ihres Ehemannes Robert in die Senioreneinrichtung gezogen. Als der ehemalige Fußball-Nationalspieler im Jahr darauf starb, blieb die zweifache Mutter in ihrem Appartement. „Allein wäre ich wohl nicht so frühzeitig hier eingezogen, aber die Villa ist schnell mein Zuhause geworden. Es gibt mir Sicherheit, dass ich hier Unterstützung bekommen kann, wenn ich sie über kurz oder lang benötigen werde“, sagt Edith Bertram, die morgens mit einem drei bis vier Kilometer langen Nordic Walking-Training in den Tag startet.
Auch Dr. Ursula von Usslar, die als Naturwissenschaftlerin für verschiedene Unternehmen der pharmazeutischen Chemie patentrechtlich tätig war, hat als rüstige Seniorin ihr Appartement in der Villa bezogen. „Ich wollte herkommen, solange ich nicht gesundheitlich eingeschränkt bin und mir hier noch ein Leben aufbauen kann“, sagt die alleinstehende Seniorin. „Als gemütlicher Mensch genieße ich die Bequemlichkeit, mich an einen gedeckten Tisch setzen zu können und mich um viele Alltagsdinge nicht kümmern zu müssen.“ Mit Dr. Ursula von Usslar ist auch Bridge in die Kursana Villa eingezogen: Sie gibt Unterricht und organisiert zusammen mit ihrer Freundin die Turniere im Haus.
Beide Frauen engagieren sich seit langem im Heimbeirat der Senioreneinrichtung und besuchen regelmäßig die  Gymnastikgruppe, das Gedächtnistraining und die Zeitungsrunde im Haus. Edith Bertram und Dr. Ursula von Usslar sind durch ihre PKWs, die im Hof der Villa parken, mobil und als vielseitig interessierte Frauen mit ihren Laptops im Internet unterwegs. Mit ihrem Bridgeclub aus der Südstadt unternehmen sie weiterhin regelmäßig Reisen.
„Ich freue mich, dass wir uns immer mittags an unserem Tisch im Restaurant treffen und über alles miteinander sprechen können“, sagt Dr. Ursula von Usslar. „Uns verbindet mittlerweile ein starkes Band. Und trotzdem kann ich meiner Wege gehen und ich selbst bleiben, das ist mir wichtig.“ Schließlich kann auch beim Bridge ein Team nur dann gewinnen, wenn beide starke Alleinspieler sein können.

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