„Damals waren das noch kleine Filme, die manchmal sogar fünf Minuten lang waren“, sagte Hermann-Josef Lenerz. Einer der längsten Streifen sei die Werbung für Melitta Filterkaffee. Im Gegensatz zur aktuellen Werbung hatten die Werbeleute von damals die Langsamkeit entdeckt. Entspannte minutenlange Filme konnte man sich nach Ansicht von Hermann-Josef Lenerz früher erlauben, weil die Werbung zunächst nicht für die Fernsehsender, sondern fürs Kino gemacht wurde und Werbezeit nicht so teuer war.
Heute wäre ein minutenlanger Werbestreifen etwa kurz vor der Tagesschau unbezahlbar. Auch deshalb gebe es sekundenschnelle Bilderwechsel und die Message müsse innerhalb kürzester Zeit gut rüberkommen, mit dem Ziel, dass das Produkt das Publikum anspreche, meint der Filmesammler.
Der Sozialamtsleiter brachte in die Komfort-Pflegeeinrichtung am Verkehrskreisel in der Bischof-Kaller-Straße auch den einen oder anderen Gegenstand oder Produkte mit. Auch die Werbung für eine besondere Automarke hat Hermann-Josef Lenerz begeistert. „Der läuft und läuft und läuft“, hieß es früher bei Volkswagen, wo es heute dicke Luft wegen des Diesel-Abgasskandals gibt. Lenerz ist stolzer Besitzer eines historischen VW Käfer Baujahr 1967, mit dem er 2012 anlässlich des 45. Geburtstages der Verschwisterung von Falkenstein und Le Mêle nach Frankreich gefahren ist. „Vielleicht klappt es 2017 wieder“, sagte der Werbefilme-Sammler.