Diese Mitarbeiterinnen der Kursana Villa sind seit rund zehn Jahren im Haus.

 
08.01.2018

Sie sorgen für Kontinuität und Vertrauen

Oberursel. Wer in seinem Beruf mit Menschen zusammenarbeitet, erlebt viel Abwechslung. Selten ist Tag wie der andere. Das gilt vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Senioren in Pflegeeinrichtungen betreuen. Um ständigen personellen Veränderungen entgegenzuwirken, ist es besonders wichtig, das Personal zu halten. In der Kursana Villa Oberursel gelingt das durch eine gute Arbeitsatmosphäre und im wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander. Die Kontinuität macht sich bezahlt und bringt vor allem den Bewohnerinnen und Bewohnern Vorteile, denn es entstehen vertrauenswolle Verbindungen. In der Senioren-Einrichtung am Epinayplatz haben jetzt acht Mitarbeiterinnen ihr zehnjähriges Dienstjubiläum gefeiert.

Die Beziehung zu den Menschen, die sie betreut, ist für Pflegefachkraft Olha Cherkasha-Albuquerque besonders wichtig. Oftmals besteht eine herzlich und familiär anmutende Verbindung. „Die Bewohner und ich kennen uns seit Jahren, viele haben miterlebt, als ich schwanger war und freuen sich, wenn meine neunjährige Tochter heute mal vorbeikommt. Einige unserer Bewohnerinnen treffe ich auch mal in der Stadt“, sagt die 40-Jährige Pflegefachkraft, die der Ukraine Deutschlehrerin war, bevor sie nach Oberursel kam.

Sie ist sich der Gratwanderung bewusst, einerseits eine Beziehung zu den Senioren aufzubauen, andererseits aber auch loslassen zu können und die Sorgen des Berufsalltags nicht mit nach Hause zu nehmen. Manche sagen, alt werden sei nichts für Feiglinge. „Es kommt wie es kommt, man muss das Beste draus machen“, sagt sie.

Auch für Heike Schwarz ist es wichtig, mit den menschlichen Geschichten, die sie in der Senioren-Einrichtung jeden Tag mitbekommt, richtig um zugehen. „Ich krieg´ das gut hin, ich muss da abends nichts mehr verarbeiten.“ Die 50-jährige, die schon seit zehn Jahren im Haus am Epinayplatz beschäftigt ist, steht in der Kursana Villa im Zentrum. Heike Schwarz arbeitet am Empfang und der ist der Dreh- und Angelpunkt.

Jeden Tag kommen viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Fragen auf sie zu. Können Sie mir mal den Hausmeister schicken, eine Birne ist kaputt. Wo findet die Sitzgymnastik statt? Wissen Sie, wo ich in Oberursel eine Lesebrille kaufen kann? Meine Tochter will mich besuchen. Haben Sie sie hier im Foyer schon gesehen? Zwischendurch serviert Heike Schwarz Besuchern einen Cappuccino und nimmt vom Paketdienst Kartons für Bewohner an. Sie sagt, sie habe großen Respekt vor der Lebensleistung der Senioren. Bei Kursana arbeite sie gern, weil die Kolleginnen sympathisch seien „und das Klima so gut ist“.

Das gute Miteinander im Team spielt auch für Anita Polowy und Nazmiye Özdemir eine entscheidende Rolle, warum sie schon seit rund zehn Jahre im gleichen Haus für Senioren da sind. Die 53-jährige ist in Istanbul geboren und seit 36 Jahren in Bad Homburg zuhause. Sie arbeitet als Service Kraft im Restaurant der Kursana Villa und spricht von einer freundlichen älteren Generation. Die Senioren bedanken sich, weil Nazmiye Özdemir genau weiß, welche besonderen Wünsche ihre Gäste im Restaurant haben.

Wertschätzung erfährt auch Anita Polowy bei ihrer Arbeit – von den Kolleginnen im Team und von den Bewohnern, die zufrieden sind, wenn die 30-Jährige das Zimmer sauber macht oder die Wäsche gebügelt und zusammengelegt zurückbringt.

„Wir sind froh, dass sich viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei uns im Haus schon so lange wohlfühlen. Das schafft Vertrauen und ich glaube, unsere Bewohnerinnen und Bewohner spüren, dass das Personal mit Herzblut dabei ist und nicht irgendeinen Job macht“, sagt Beate Mink, stellvertretende Direktorin der Kursana Villa. Sie feierte in diesen Tagen ebenfalls ihr Zehnjähriges.

Zum Personalmanagement in der Senioren-Einrichtung gehören nach Darstellung von Susanne Lindemann, Direktorin der Kursana Villa, regelmäßige Feedback-Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Fortbildungen etwa an der Kursana-Akademie, ein offenes Ohr, eine gute Erreichbarkeit der Vorgesetzten sowie eine hohe Wertschätzung der sozialen Arbeit für die Senioren.

„Wir nehmen Anregungen und Kritik von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ernst und fragen sie nach ihrer Meinung und nach ihrem Rat. Bei uns zählt der Mensch, nicht nur die Leistung. Wo es geht, werden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Prozessen und Entscheidungen beteiligt, denn jeder im Team ist ein wertvoller Teil des Unternehmens“, sagt die Direktorin.

Susanne Lindemann setzt sich dafür ein, die Beschäftigten zu halten, denn wenn eine gute Mitarbeiterin gehe, bedeute das einen doppelten Verlust für die Senioren-Einrichtung. Eine kompetente Arbeitskraft gehe verloren und man müsse Zeit investieren, um eine neue zu finden und aufzubauen. „Die soziale Komponente ist dabei aber das Wichtigste. Wir wollen die gewachsene und vertrauensvolle Beziehung zwischen den Senioren und unserem Personal erhalten. Das bringt beiden Seiten Lebensqualität“, sagt Susanne Lindemann.

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