Pflegefachkraft Mandy Bruhns (36) freut sich darüber, als Wohnbereichsleiterin im Kursana Domizil Rastow Erfahrungen zu sammeln. ©Kursana

 
01.12.2023

„Im Pflegeberuf gibt es keinen Stillstand“

Als neue Wohnbereichsleiterin im Kursana Domizil Rastow übernimmt Pflegefachkraft Mandy Bruhns zum ersten Mal eine Führungsposition. Die 36-Jährige möchte auf der Karriereleiter noch weiter vorankommen.

Mit dem Blick von außen bringt die neue Wohnbereichsleiterin Mandy Bruhns gerade frischen Wind ins Kursana Domizil Rastow. „Mir fallen einige Kleinigkeiten auf, die uns hier den Pflegealltag erleichtern können“, sagt die 36-jährige examinierte Pflegefachkraft, die in ihrem Beruf zum ersten Mal eine Führungsposition übernimmt. So hat sie beispielsweise angeregt, dass alle Mitarbeiter ihren eigenen Pflegewagen im Dienst mitführen oder dass die Desinfektionsmittel im Spender statt in der Flasche benutzt werden. „All das spart Wege und Handgriffe. Ich freue mich, dass sich das Team auf meine Vorschläge einlässt und dass die Pflegedienstleiterin und die Direktorin hundertprozentig hinter mir stehen“, sagt Mandy Bruhns, die neben der fachlich-qualitativen Leitung des Wohnbereiches auch bei der Personalentwicklung und Qualitätssicherung des Hauses mitwirkt. „Nie hätte ich damit gerechnet, dass ich so großen Spaß daran haben werde, im Beruf etwas zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen.“

Zum Pflegeberuf ist Mandy Bruhns über Umwege gekommen: Sie ging nach der neunten Klasse von der Schule ab und wurde früh zum ersten Mal Mutter. Mit ihrer Ausbildung zur Hauswirtschafterin holte sie die Mittlere Reife nach und bekam ihr zweites Kind. Als ihre Mutter an Multipler Sklerose erkrankte, kam Mandy Bruhns zum ersten Mal mit einem ambulanten Pflegedienst in Kontakt und stieg dort als „Mädchen für alles“ ein. „Ich habe mich um die Einkäufe und den Haushalt gekümmert und bin Stück für Stück in die Grundpflege hineingewachsen, bis ich schließlich einen Vertrag als ungelernte Pflegehelferin bekommen habe“, erzählt sie. „Die älteren Menschen haben mir eine große Dankbarkeit entgegengebracht. Ich fand es toll, für sie da zu sein.“ Nachdem Mandy Bruhns zu einem ambulanten Pflegedienst in Ludwigslust gewechselt hatte, erkrankte ihr Vater schwer. Sechs Jahre hat sie ihn neben ihrem Vollzeitjob zu Hause gepflegt. „Das habe ich nur geschafft, weil ich voll hinter meinem Beruf stehe“, sagt sie im Rückblick.

Nach dem Tod ihres Vaters machte Mandy Bruhns berufsbegleitend die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft und begann Anfang 2023 über eine Zeitarbeitsfirma in einer stationären Pflegeeinrichtung in Parchim zu arbeiten. Im Sommer dieses Jahres startete sie eigeninitiativ und auf eigene Kosten online mit der 15-monatigen Ausbildung zur Pflegedienstleiterin, für die sie privat viel lernen muss. Und sie bewarb sich mit Erfolg auf die Stelle der Wohnbereichsleiterin in Rastow. „Ich brauche in meinem Leben immer Bewegung und möchte ständig etwas dazulernen. Im Pflegeberuf gibt es keinen Stillstand, da kann man sich immer weiterentwickeln“, freut sie sich. Als großes Plus für die eigene Karriere wertet Mandy Bruhns die langjährige Berufserfahrung als Pflegehelferin und die Intensivpflege ihres Vaters. „Ich kann mich gut in die Lage meiner Kollegen und der Bewohner hineinversetzen und bringe den Menschen viel Wertschätzung entgegen“, sagt die engagierte Pflegerin, die auch durch den frühen Verlust der Eltern ihre Zukunft in der Altenpflege sieht. „Ich fühle mich zu älteren Menschen hingezogen. Wenn ich unsere Bewohner um mich habe, geht es mir gut.“

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