Sonia Schwemer (31) startet in der Kursana Villa Reinbek mit viel Unterstützung und Optimismus in die dreijährige Qualifizierung zur examinierten Pflegefachkraft.©Kursana

 
20.05.2017

„Ich möchte noch einmal durchstarten.“

Dank der Unterstützung durch die Kursana Villa Reinbek und des Arbeitsamtes beginnt die 31-jährige Sonia Schwemer mit Kleinkind an ihrer Seite die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft.

„Ich war jung und naiv. Deshalb war es mir früher nicht wichtig, eine Ausbildung zu machen“, sagt Sonia Schwemer (31) im Rückblick. Umso engagierter startet die junge Mutter, die seit zwei Jahren als Pflegehelferin in der Kursana Villa Reinbek arbeitet, jetzt in die dreijährige Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft. „Durch die tolle Unterstützung, die ich hier bekomme, traue ich mir die Qualifizierung zu“, sagt sie entschieden. „Ich habe endlich einen Plan für meine berufliche Zukunft und möchte noch einmal durchstarten.“
Der Tochter einer ecuadorianischen Mutter und eines deutschen Vaters, die seit ihrem ersten Lebensjahr in Reinbek lebt, war früh klar, dass sie in der Pflege arbeiten möchte. „Wir haben meinen Opa, der an Krebs erkrankt war, in der Familie gepflegt“, erzählt sie. „Einen kranken Menschen unterstützen zu können, hat mir Freude gemacht.“ Nach dem Hauptschulabschluss absolvierte sie 2008 ein Freiwilliges Soziales Jahr im St. Adolf Stift und blieb dort ein weiteres Jahr. Danach jobbte sie in Altenpflegeeinrichtungen,  schloss 2012 die einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin ab und brachte kurz darauf ihren Sohn Leon zur Welt.
Nach zwei Jahren Elternzeit bewarb sie sich als Pflegehelferin in der Kursana Villa Reinbek, wo sie ihre Dienste mit den Öffnungszeiten der Krippe abstimmen konnte. „Das Ambiente in der Villa hat mich sehr beeindruckt, und ich war hier anfangs ziemlich unsicher“, gibt Sonia Schwemer zu. „Doch durch das positive Feedback im Team wurde mein Ehrgeiz geweckt: Ich wollte die Bewohner nicht mehr nur versorgen, sondern auch das Drumherum verstehen. Nachdem ich eine Fachkraft bei der Wundversorgung begleitete habe, wusste ich: So eine verantwortungsvolle Aufgabe möchte ich später auch einmal übernehmen.“
Direktorin Maria Helena Cammaus unterstützte den Wunsch ihrer Mitarbeiterin zur Weiterbildung und beantragte für sie beim Arbeitsamt eine Förderung nach dem WeGebAu-Programm, das die Chancen von älteren und gering qualifizierten Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt verbessern soll. Nachdem Sonia Schwemer den mehrstündigen  Kompetenztest beim Arbeitsamt erfolgreich abgeschlossen hat, bekommt die Villa jetzt für die Zeit der Ausbildung fünfzig Prozent ihres Gehaltes und der Sozialabgaben vom Arbeitsamt erstattet. So kann sie ihre Qualifizierung ohne finanzielle Einbußen absolvieren.
„Frau Cammaus steht voll hinter mir und hat für mich beim Arbeitsamt sogar eine dreijährige Förderung durchgeboxt“, freut sich Sonia Schwemer, die seit 1. April wieder die Schulbank drückt und gleich damit begonnen hat, regelmäßig abends die Lerninhalte zu pauken. „Auch mein Partner und meine Eltern glauben an mich und unterstützen mich nach Kräften. Damit machen mir alle ein großes Geschenk, für das ich mich anstrengen will. Ich will diese tolle Chance nutzen.“

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