„Die Jahre gehen, das Bild bleibt“

Ungewöhnliche Veranstaltung innerhalb des traditionellen Samstagscafés im Domizil.

Schneeberg. Wer kennt sie nicht, die Wände mit den Ahnenbildern? Manche sind in Öl gebannt, manche als Tuschezeichnung, dann gibt es die Scherenschnitte und zuletzt die gute alte Schwarz-Weiß-Fotografie. Das Elternpaar sitzt stolz, aufrecht, voller Würde in der Mitte und rings herum die Kinderschar. Das war damals etwas Besonderes und irgendwie auch ein „Muss“. Heute wird überall und zu jeder Zeit geknipst mit Kamera, Handy, Tablet. Man hält einfach auf das Objekt der Begierde und sucht sich später das Passende heraus. Man nimmt sich kaum noch Zeit für das besondere Foto. Welcher  Schnappschuss passt in eine heutige Ahnengalerie? Oder geht man lieber zu einem Fotografen? Und was ist an dessen Bild so anders?

Wir werden es herausfinden,  dachte sich die Soziale Betreuung vom Kursana Domizil Schneeberg und konnte das Foto-Atelier Lorenz aus Zschorlau gewinnen, am letzten Samstag einen Nachmittag unter dem Motto „Die Jahre gehen,  das Bild bleibt“ zu gestalten. Es wurde den Bewohnern und Angehörigen angeboten, Generationenfotos oder Porträts machen zu lassen, und das wurde gern angenommen.

Was ist nun anders, wenn man zu einem Fotografen geht,  war die Frage an die Beteiligten. Ihre Antworten: Es ist ein fester Termin, auf den man sich vorbereitet. Man geht zum Friseur und kleidet sich schick. Man verbringt gemeinsame Zeit mit der Familie und hat viel zu lachen. Der Fotograf inszeniert ein Bild, will die schönste Seite von uns zeigen, es ist ein bisschen wie Theater spielen.

Und was sagt der Fotograf?  Es war überraschend, wie viel Spaß die Senioren bei ihrem Fotoshooting hatten. Es ist spannend, das Leben, die Lebenseinstellung, die schönen Seiten, aber auch die Eigenheiten eines alten Menschen in einem Bild festzuhalten. Es war für alle Beteiligten ein wirkliches Erlebnis. Auf jeden Fall wird  im Kursana Domizil Schneeberg nächstes Jahr wieder eine solche Veranstaltung stattfinden.