Ein Blick in die Wettinerstraße in Aue. Foto: Archiv

 
03.09.2018

Unterwegs im "alten" Aue

Interessanter Dia-Vortrag über die Stadt in den 1970er Jahren.

Schneeberg. „Unterwegs in der Stadt Aue - 70er Jahre“ - unter diesem Titel führte Herbert Meinel die Bewohnerinnen und Bewohner des Kursana Domizils kürzlich in einem Dia-Vortrag spannend und eindrucksvoll durch die 70er Jahre der Großen Kreisstadt Aue im sächsischen Erzgebirgskreis.  Er vermittelte dabei viel Interessantes und Wissenswertes.

Der Name Aue leitet sich von der Bezeichnung für die Feuchtwiese am Zusammenfluss von Schwarzwasser und Zwickauer Mulde ab. Die Stadt blickt auf eine interessante Historie zurück mit vielen Hochs und Tiefs.

Aue liegt in einem tiefen Talkessel der Zwickauer Mulde und galt bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als bedeutende Bergbau- und Industriestadt. Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte sie durch den Abbau und die Verarbeitung von Eisen-, Silber- und Zinnerzen sowie von Kaolinerde eine erste Blüte. Durch die Gewinnung von Nickel aus den in der Umgebung vorkommenden Erzen und die Erzeugung von Argentan sowie die Industrialisierung im 19. Jahrhundert siedelten sich bedeutende Betriebe der Metallverarbeitung, des Maschinenbaus und der Textilverarbeitung an und trugen zu einem neuen Aufschwung bei. Eine dritte Blütezeit begann nach dem Zweiten Weltkrieg, als durch die SDAG Wismut der Abbau von Uran vorangetrieben wurde. Heute ist Aue vor allem durch den Fußballverein FC Erzgebirge Aue und den Handballverein EHV Aue überregional bekannt.

Herbert Meinel zeigte Dias des Klosters Zelle im romanischen Baustil, welches 1373 gegründet wurde und das erste Kloster im Westerzgebirge war. Viele Bilder der alten Geschäfte am Markt waren zu sehen. Bilder des riesigen alten Postamtes waren zu sehen, welches abgerissen wurde. Die Post hatte damals eine hohe Bedeutung. Auch Bilder vom großen alten Bahnhof wurden gezeigt, den viele Bewohner wieder erkannten. Heute hat er nur noch 3 Gleise. Es wurde damals für die Industrie fast alles über die Schiene abgewickelt.

Wir sahen Bilder der St. Andreas Zeche, welche 150 Jahre lang den weißen Lehm Kaolin nach Meißen lieferte, um dem Meißner Porzellan sein wunderschönes Weiß zu verleihen. Als interessante Anmerkung zum Schluss erzählte der Referent, dass Aue auf dem Handelsweg von Halle nach Prag lag und Menschen früher für eine Schaufel Salz ein Pferd gaben. Wie sich die Zeiten doch ändern. Auf diesem Weg möchten wir uns bei Herbert Meinel für einen schönen interessanten Nachmittag bedanken. Bei den Zuhörern wurden viele Erinnerungen wach.  

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