Denis Sammler

 
08.10.2021

Skat spielen lernt er noch

Denis Sammler hat Pflegewissenschaft studiert und ist jetzt Wohnbereichsleiter - aber, finden die männlichen Bewohner, Skat spielen muss er noch lernen.

„Skat spielen müsste ich noch lernen,“ sinniert der junge Mann. Rommé geht gerade noch. Von einem Mann erwarten die anderen Männer, dass er skaten kann. Ausgerechnet das hat Denis Semmler bei seinem Studium der Pflegewissenschaften/Pflegemanagement an der Hochschule in Neubrandenburg  nicht  gelernt. Aber ansonsten ist der junge Mann bestens ausgebildet, der erst seit kurzem als Wohnbereichsleiter im Kursana Domizil Stavenhagen arbeitet. 27 Jahre ist er alt und dass er einmal Altenpfleger werden würde, ist ihm nicht in die Wiege gelegt worden. Seine Mutter ist Bauzeichnerin und sein Vater hat eine Bohrfirma für Horizontalbohrungen. Denis interessierte das eher weniger. Biologie und Medizin war Seins. Dann stand die Frage nach dem Abitur: Was kann man mit diesen Interessen anfangen. Arzt werden? In Tutow, seinem Heimatort begann er dann eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Versorgung der Bewohner, Kontakt zu Ärzten, Therapeuten, Angehörigen, Dokumentation –all das und noch viel mehr beinhaltet die Arbeit.  „Dieser Beruf ist  weitgefächerter als der rein medizinische“ , begründet er seine Entscheidung. Und er verhehlt auch nicht, dass die gute Aufstiegsmöglichkeiten in der Branche ihn reizen.  

Doch jetzt als Wohnbereichsleiter ist es ihm ersteimal wichtig, dass sein Team bestehend aus 20 Pflegekräften gut zusammen arbeitet. „Man muss sich aufeinander verlassen können, alles muss ineinander greifen, denn es geht letztlich darum den Bewohnern die Zeit hier so angenehm, wie möglich zu machen, ihnen Wünsche zu erfüllen,“ sagt er.

Und wie wurde er als junger Mann hier aufgenommen? Er habe keine Vorbehalte gespürt, im Gegenteil. Man guckt als Mann auf manche Dinge anders. Macht mal ein Kompliment mehr, hilft bei schwerer körperlicher Arbeit und wenn eine Bewohnerin sich nicht von ihm waschen lassen möchte ist das natürlich kein Problem. Aber die betagten Männer in seinem Wohnbereich schauen auch anders auf ihn. Endlich mal Gelegenheit für Gespräche unter Männern – und das Skat spielen werden sie ihm auch noch beibringen.   

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